Lichtenberger Aktionswochen gegen Antisemitismus

In den letzten Jahren hat die Zahl antisemitischer Vorfälle in Lichtenberg stark zugenommen. Das Lichtenberger Register zur Erfassung extrem rechter und diskriminierender Vorfälle verzeichnet für das vergangene Jahr 35 antisemitische Ereignisse. Diese reichen von Aufklebern, Flyern und Graffitis bis hin zu Beleidigungen, Bedrohungen und Angriffen. Auch durch die verschwörungsideologischen Mobilisierungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie haben antisemitische Denkweisen verstärkt an Präsenz gewonnen.
 
Um diesen Zustand etwas entgegenzusetzen möchten wir, zusammen mit einigen anderen Gruppen und Akteur*innen, im Rahmen einer Veranstaltungsreihe für das Thema Antisemitismus sensibilisieren, Wissen teilen, uns vernetzen und austauschen. Parallel wird es im Bezirk Veranstaltungen zu dem Thema geben, die nicht von uns oder befreundeten Gruppen organisiert wurden, die wir euch allerdings trotzdem ans Herz legen möchten. 
 
Die Veranstaltungsreihe wird komplett kostenfrei sein und beinhaltet unterschiedliche Formate, sodass hoffentlich für alle was  dabei ist. Ihr seid alle herzlich eingeladen – wir freuen uns auf euch! Beachtet bitte die aktuelle Coronasituation und nehmt Rücksicht aufeinander. Hinweise zu den Hygienemaßnahmen der jeweiligen Veranstaltung findet ihr auf unserer Website https://aktionswochen.blackblogs.org/

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Kiezspaziergang Rote Kapelle

Vor 80 Jahren, im August 1942, startete die Verhaftungswelle gegen Antifaschist*innen, die von der Gestapo der sogenannten „Roten Kapelle“ zugeordnet wurden. 57 der Verhafteten, davon 19 Frauen, wurden daraufhin zum Tode verurteilt und hingerichtet, ohne Gerichtsurteil ermordet oder begingen in der Haft Selbstmord.

Der antifaschistische Widerstand in Lichtenberg wäre ohne den Einsatz zahlreicher Frauen unmöglich gewesen. Sie boten dem Faschismus mutig die Stirn. Oft werden sie beim Gedenken in den Hintergrund gedrängt. Gemeinsam mit der VVN/BdA Berlin wollen wir ihnen und ihren Taten gedenken.

Wir treffen uns dafür am 25.09. um 14:00 Uhr im Rote-Kapelle-Kiez, Startpunkt ist die Schulze-Boysen-Straße 12. Kommt zahlreich, bringt gerne Blumen und/oder Kerzen mit.

Erinnern heißt Kämpfen!

Kundgebung zum 6. Todestag Eugeniu Botnari

Wir erinnern an Eugeniu Botnari!
Kommt zur Gedenkkundgebung – am 20.9. ab 15 Uhr vor dem S-Bahnhof Lichtenberg.

Im Jahr 2016 wurde Botnari im EDEKA-Markt des Bahnhofs Lichtenberg vom damaligen Filialleiter so stark verletzt, dass er wenige Tage später starb. Vor Gericht wurden die rassistischen und sozialchauvinistischen Hintergründe der Tat deutlich. Dennoch ist Botnari bis heute nicht offiziell als Opfer rechter Gewalt anerkannt. Wir fordern ein würdiges Gedenken an Eugeniu Botnari! Seit zwei Jahren kämpfen wir dafür, dass der Vorplatz vom Bahnhof Lichtenberg nach Botnari benannt wird. Der Bezirk kann dies veranlassen, weigert sich aber bisher. Wir wollen nicht länger warten! Im nächsten Jahr soll zumindest die Lärmschutzwand des Bahnhofs mit einem Gedenkgraffiti an Botnari gestaltet werden. Zur Einstimmung veranstalten wir am 20.9. im Rahmen der Kundgebung einen Graffiti-Jam mit live HipHop-Acts.

Erinnern heißt kämpfen!

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Widerstandskämpferinnen in Lichtenberg #2

Der antifaschistische Widerstand in Lichtenberg wäre ohne den Einsatz zahlreicher Frauen unmöglich gewesen. Sie boten dem Faschismus mutig die Stirn. Oft werden sie beim Gedenken in den Hintergrund gedrängt. Wir wollen am 19.06 ab 16 Uhr an sie und ihre Taten erinnern.

Wir laden euch zum Kiezspaziergang durch Alt-Lichtenberg ein, der an der Berliner Konsumgenossenschaft in der Joseph-Orlopp-Str. 36 startet.

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Im Gedenken an Eugeniu Botnari und Kurt Schneider – Antifaschistisches Gedenken in Lichtenberg

Ein antifaschistischer Kiez braucht eine antifaschistische Gedenkkultur. Dafür demonstrieren wir. Wir wollen den Opfern rechter Gewalt in Lichtenberg gedenken. Eugeniu Botnari und Kurt Schneider sind zwei Menschen, an die wir stellvertretend auch für unbekannte Opfer rechter Gewalt erinnern. Leider sind auch ihre Namen vielen Menschen im Kiez unbekannt. Das müssen wir ändern. Wir setzen uns dafür ein, ihre Schicksale im Stadtteil sichtbar zu machen. Wir fordern Orte der Erinnerung, die jeden Tag die tödlichen Folgen rechten Gedankenguts aufzeigen. Lasst uns zusammen für diese Orte und einen solidarischen Kiez kämpfen.

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Widerstandskämpferinnen in Lichtenberg

Mobibild für den Kiezspaziergang

Der antifaschistische Widerstand in Lichtenberg wäre ohne den Einsatz zahlreicher Frauen unmöglich gewesen. Sie boten dem Faschismus mutig die Stirn. Oft werden sie beim Gedenken in den Hintergrund gedrängt. Wir wollen am 07.08 ab 15 Uhr an sie und ihre Taten erinnern.

Gemeinsam mit Genoss*innen der VVN-BdA Lichtenberg laden wir, die Antifaschistische Vernetzung Lichtenberg (AVL), euch zum Kiezspaziergang durch den Lichtenberger Kaskelkiez ein, der am Platz der Roten Kapelle (Schulze-Boysen-Straße 12) startet.

Disclaimer: Die binäre Geschlechterdarstellung ist Folge der Geschichtsschreibung. Auch queere Antifaschist*innen dürfen nicht in Vergessenheit geraten, uns sind im Kontext unseres Stadtteils nur bislang keine Vertreter*innen bekannt

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Kundgebung nach Schändung des Gedenksteins der jüdischen Gemeinschaft Hohenschönhausen

Am Morgen des 17. Mai 2021 wurde bekannt, dass der Gedenkstein in Erinnerung an die Synagoge in der Konrad-Wolf-Straße 91 großflächig mit grüner Farbe beschädigt wurde.
In den letzten Tagen kam es bundesweit zu Beschädigungen an Gebäuden jüdischen Lebens und Gedenksteinen als Reaktion auf die aktuellen Auseinandersetzungen im Nahen Osten. Deshalb ist eine antisemitische Tat in diesem Kontext wahrscheinlich.
Seit dem 19. April 2000 erinnert in der Konrad-Wolf-Straße ein Gedenkstein an die Synagoge der „Jüdischen Gemeinschaft Hohenschönhausen“, die dort von 1935 bis 1938 Ausdruck jüdischen Lebens war. Die Hohenschönhausener jüdische Gemeinde hielt ihre Gottesdienste anfangs in Wohnungen ab, bis ab Dezember 1934 der erste Stock eines Hofgebäudes der damaligen Berliner Straße 91 als Bet- und Gemeinschaftsraum genutzt werden konnte. Der Betraum wurde am 22. Dezember 1934 eingeweiht. Nach den Novemberpogromen von 1938 musste die Gemeinde ihre Tätigkeit einstellen.
Wir wollen ein klares Zeichen gegen Antisemitismus setzen. Mit einer Kundgebung wollen wir diese Schändung des Gedenksteins verurteilen.
 
Gegen jeden Antisemitismus!
 
Kundgebung – Dienstag, 18.05. 17.00 Uhr – Gedenkstein in der Konrad-Wolf-Straße 91, 13055 Berlin
 
Bitte beachtet die Hygieneauflagen bezüglich Corona. Solidarisch durch die Krise.
 
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Lichtenberger Gedenkwochen, Kurt Schneider – von Neonazis ermordet

Gedenkveranstaltung für Kurt Schneider – Kein Opfer rechter Gewalt ist vergessen!
06.10.2020 ab 17:00 vor dem Rathaus Lichtenberg

Am Vortag (05.10.2020) ab 19:00
Infoveranstaltung: „Mord an Kurt Schneider“
in der Remise der Magdalenenstraße 19

Termine Kurt Schneider

Am 06. Oktober gedenken wir Kurt Schneider, welcher in dieser Nacht vor 21 Jahren von einer Gruppe Neonazis aus sozialchauvinistischen Motiven ermordet wurde.
Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass rechte Übergriffe oftmals nicht als solche anerkannt werden. In Berlin gab es seit Beginn der 1990er Jahre mindestens 20 Todesopfer rassistischer und faschistischer Gewalt.
Kurt Schneider zählt erst seit der Veröffentlichung einer Studie des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin aus dem Jahr 2018 offiziell dazu, bis dahin galt die Tat als unpolitischer Raubmord. Die Studie jedoch stellte eindeutig klar, dass Kurt Schneider nicht wegen des entwendeten Kleingelds ermordet wurde. Ausschlaggebend war die faschistische Ideologie der Täter, welche teils einschlägig vorbestraft waren und sich den extrem rechten “Hammerskins” zugehörig fühlten. Diese betrachteten ihn als vermeintlich arbeitslosen Alkoholiker und demnach als minderwertig.

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Lichtenberger Gedenkwochen, Eugeniu Botnari – Todesopfer rechter Gewalt

Gedenkveranstaltung für Eugeniu Botnari – Kein Opfer rechter Gewalt ist vergessen!
17.09.2020 ab 17:00 vor dem Bahnhof Lichtenberg an der Weitlingstraße

im Anschluss ab 19:30
Infoveranstaltung: „Sozialchauvismus und Faschismus“ (von Anne Allex)
in der Remise der Magdalenenstraße 19

Termine Eugeniu Botnari

Am 17.9.2020 jährt sich der tödliche Angriff auf Eugeniu Botnari zum vierten Mal. Mit einer Kundgebung vor dem Bahnhof Lichtenberg wollen wir ab 17:00 an Botnari als Todesopfer rechter Gewalt erinnern. Sein Tod ist kein trauriger Einzelfall. Er ist Ausdruck rassistischer Strukturen der Abwertung, die die gesamte Gesellschaft durchziehen. Aus diesem Grund fordern wir die Benennung des Bahnhofsvorplatzes nach Eugeniu Botnari. Indem einem Opfer rassistischer Gewalt ein Platz im öffentlichen Raum zurückgegeben wird, können die tödlichen Folgen rechten Denkens sichtbar gemacht werden.

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Den Nazis keinen Meter – Aufmarsch vom III.Weg am 03.10. verhindern!

Am 03.10.2020 hat die Neonazi-Kleinstpartei „Der III. Weg“ einen bundesweiten Aufmarsch in Berlin-Hohenschönhausen angekündigt. Wir werden nicht zulassen, dass Nazis durch unseren Kiez marschieren. Als Verbund unterschiedlicher Kiezstrukturen in der “Antifaschistischen Vernetzung Lichtenberg” rufen wir alle engagierten Antifaschist*innen dazu auf, den Aufmarsch verhindern! Wir haben keine Zeit für „fancy” Mobi-Videos und keinen Bock auf „coole“ social-media-Kampagnen. Wer Nazis hasst, kommt nach Hohenschönhausen – so einfach ist das. Am Tag selbst wird es zahlreiche Formen von Gegenaktivitäten geben. Sucht euch aus, wie dezentral oder sportlich ihr agieren wollt. Wichtig ist, dass wir uns alle entschlossen den Faschist*innen in den Weg stellen.
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