Lichtenberger Gedenkwochen, Kurt Schneider – von Neonazis ermordet

Gedenkveranstaltung fĂŒr Kurt Schneider – Kein Opfer rechter Gewalt ist vergessen!
06.10.2020 ab 17:00 vor dem Rathaus Lichtenberg

Am Vortag (05.10.2020) ab 19:00
Infoveranstaltung: „Mord an Kurt Schneider“
in der Remise der Magdalenenstraße 19

Termine Kurt Schneider

Am 06. Oktober gedenken wir Kurt Schneider, welcher in dieser Nacht vor 21 Jahren von einer Gruppe Neonazis aus sozialchauvinistischen Motiven ermordet wurde.
Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass rechte Übergriffe oftmals nicht als solche anerkannt werden. In Berlin gab es seit Beginn der 1990er Jahre mindestens 20 Todesopfer rassistischer und faschistischer Gewalt.
Kurt Schneider zĂ€hlt erst seit der Veröffentlichung einer Studie des Zentrums fĂŒr Antisemitismusforschung der TU Berlin aus dem Jahr 2018 offiziell dazu, bis dahin galt die Tat als unpolitischer Raubmord. Die Studie jedoch stellte eindeutig klar, dass Kurt Schneider nicht wegen des entwendeten Kleingelds ermordet wurde. Ausschlaggebend war die faschistische Ideologie der TĂ€ter, welche teils einschlĂ€gig vorbestraft waren und sich den extrem rechten “Hammerskins” zugehörig fĂŒhlten. Diese betrachteten ihn als vermeintlich arbeitslosen Alkoholiker und demnach als minderwertig.

Denn im Gegensatz zu dem, was Rechte oft suggerieren – dem Einstehen fĂŒr sozial schwache „Deutsche″ – steht die rechte Ideologie fĂŒr Sozialchauvinismus. Menschen, die keine Arbeit haben und Sozialhilfe empfangen, gelten als „asozial“. Der ideologische Kontext darf gerade nicht ignoriert werden, begrĂŒndet sich doch hier die exzessive Gewalt gegen sozial schwĂ€cher gestellte Menschen.

Ein besonderer Brennpunkt rechter Gewalt war und ist immer noch der Bezirk Lichtenberg. RegelmĂ€ĂŸig werden noch heute Menschen aus rassistischen und sozialchauvinistischen Motiven angegriffen. Weiterhin bestehen rechte und neonazistische Strukturen, bekrĂ€ftigt durch die AfD, welche als ihr parlamentarischer Arm in der Lichtenberger BVV sitzt.

Wir wollen neben Kurt Schneider allen Opfern rechter Gewalt gedenken. Wir fordern eine solidarische Gesellschaft ohne soziale Ausgrenzung. FĂŒr ein Lichtenberg ohne Neonazis und ohne rechte Gewalt. Kommt zahlreich am 6. Oktober um 17 Uhr zur Kundgebung am Rathaus Lichtenberg und am Vorabend, dem 05. Oktober 19 Uhr in den Plattenkosmos, Magdalenenstr. 19!

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