Lichtenberger Antifa-Tresen im Juni

Sharepic zur Veranstaltung. Im Hintergrund ist eine Collage aus 3 verschiedenen Zeichnungen, die Tatorte rechter Gewalt in Berlin darstellen. im Vordergrund steht: "Vortrag: Gedenkarbeit für Opfer rechter Gewalt (Berlin & Brandenburg). 26. Juni 19:00 Uhr. Antifa-Tresen: Jeden 4. Montag des Monats. Magdalenenstr. 19 (barrierefrei). lbergvernetzung.blackblogs.org". Dazu das Logo der Antifaschistischen Vernetzung Lichtenberg.

26.06.2023 – 19 Uhr – Remise (Magdalenenstr. 19)

Bald ist wieder der 4. Montag im Monat und der AVL-Tresen findet statt. Dieses Mal möchten wir uns zum Thema Gedenkarbeit austauschen. Es werden die Ergebnisse einer Masterarbeit vorgestellt, in der Gedenkinitiativen für Todesopfer sozialdarwinistischer Gewalt interviewt wurden. Auch die Gedenkarbeit für Eugeniu Botnari und Kurt Schneider hier im Bezirk wurde beleuchtet. Lasst uns über die Erfahrungen der unterschiedlichen Initiativen ins Gespräch kommen!

Auf den Spuren der Roten Kapelle – Fahrradtour durch Neukölln und Kreuzberg

Die Nazis nannte sie die Rote Kapelle, das antifaschistische Netzwerk um den Ökonom Arvid Harnack und den Offizier Harro Schulze Boysen, das sich ab den 30ger Jahren in Berlin zusammenfand und erst im Herbst 1942 zerschlagen wurde. Die Aktionen waren vielfältig, von der Informationssammlung und Diskussion antifaschistischer Schriften und ihrer Verbreitung, über Zusammenarbeit mit der sowjetischen Botschaft, über Unterstützung ausländischer Zwangsarbeiter bis zum Verkleben antifaschistischer Aufkleber. Auffallend viele Frauen waren an allen Aktionen beteiligten. An die 100 Frauen und Männer wurden hingerichtet.
In Berlin gibt es viele Orte, die an sie und ihren Widerstand erinnern. Mit unserer Antifaschistischen Fahrradtour wollen wir einige dieser Orte in Neukölln und Kreuzberg besuchen, wo sie lebten und wo sie Widerstand leisteten.
Start ist am 30. Oktober um 14 Uhr in der Harzer Straße am Stolperstein für Friedrich Rehmer. Ziel sind die Folterkeller der Gestapo am jetzigen Gelände der Topografie des Terrors.

Kiezspaziergang Rote Kapelle

Vor 80 Jahren, im August 1942, startete die Verhaftungswelle gegen Antifaschist*innen, die von der Gestapo der sogenannten „Roten Kapelle“ zugeordnet wurden. 57 der Verhafteten, davon 19 Frauen, wurden daraufhin zum Tode verurteilt und hingerichtet, ohne Gerichtsurteil ermordet oder begingen in der Haft Selbstmord.

Der antifaschistische Widerstand in Lichtenberg wäre ohne den Einsatz zahlreicher Frauen unmöglich gewesen. Sie boten dem Faschismus mutig die Stirn. Oft werden sie beim Gedenken in den Hintergrund gedrängt. Gemeinsam mit der VVN/BdA Berlin wollen wir ihnen und ihren Taten gedenken.

Wir treffen uns dafür am 25.09. um 14:00 Uhr im Rote-Kapelle-Kiez, Startpunkt ist die Schulze-Boysen-Straße 12. Kommt zahlreich, bringt gerne Blumen und/oder Kerzen mit.

Erinnern heißt Kämpfen!

Kundgebung zum 6. Todestag Eugeniu Botnari

Wir erinnern an Eugeniu Botnari!
Kommt zur Gedenkkundgebung – am 20.9. ab 15 Uhr vor dem S-Bahnhof Lichtenberg.

Im Jahr 2016 wurde Botnari im EDEKA-Markt des Bahnhofs Lichtenberg vom damaligen Filialleiter so stark verletzt, dass er wenige Tage später starb. Vor Gericht wurden die rassistischen und sozialchauvinistischen Hintergründe der Tat deutlich. Dennoch ist Botnari bis heute nicht offiziell als Opfer rechter Gewalt anerkannt. Wir fordern ein würdiges Gedenken an Eugeniu Botnari! Seit zwei Jahren kämpfen wir dafür, dass der Vorplatz vom Bahnhof Lichtenberg nach Botnari benannt wird. Der Bezirk kann dies veranlassen, weigert sich aber bisher. Wir wollen nicht länger warten! Im nächsten Jahr soll zumindest die Lärmschutzwand des Bahnhofs mit einem Gedenkgraffiti an Botnari gestaltet werden. Zur Einstimmung veranstalten wir am 20.9. im Rahmen der Kundgebung einen Graffiti-Jam mit live HipHop-Acts.

Erinnern heißt kämpfen!

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Nach dem Odessa-Platz muss endlich der Eugeniu-Botnari-Platz kommen

Am 16. August beschloss das Lichtenberger Bezirksamt den namenlosen Platz zwischen Rheinsteinstraße und Ehrenfelsstraße an der Treskowallee „Odessa-Platz“ zu benennen. Sicherlich lässt sich fragen, inwiefern ein neuer Platzname, den vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine hilft. Aber als Zeichen, das ihr Leid nicht vergessen ist, können wir diesen Schritt nachvollziehen. Wir findes es vor allem interessant, wie schnell die Benennung des Ortes möglich war.

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Widerstandskämpferinnen in Lichtenberg #2

Der antifaschistische Widerstand in Lichtenberg wäre ohne den Einsatz zahlreicher Frauen unmöglich gewesen. Sie boten dem Faschismus mutig die Stirn. Oft werden sie beim Gedenken in den Hintergrund gedrängt. Wir wollen am 19.06 ab 16 Uhr an sie und ihre Taten erinnern.

Wir laden euch zum Kiezspaziergang durch Alt-Lichtenberg ein, der an der Berliner Konsumgenossenschaft in der Joseph-Orlopp-Str. 36 startet.

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Antifaschistisches Gedenken an Klaus-Dieter Reichert

In der Nacht vom 10. auf den 11. Dezember 1990 starb Klaus-Dieter Reichert im Alter von 24 Jahren in Berlin-Lichtenberg. In der Wohnung von Bekannten wird er von mehreren rechten Skinheads bedroht und brutal zusammengeschlagen. In Panik lässt er sich aus einem Fenster im zehnten Stock eines Hochhauses fallen. Nach dem Sturz ließen die Täter den schwerverletzten Reichert vor dem Haus liegen. Dort verstirbt er kurz darauf. Der Tod von Klaus-Dieter Reichert gibt sehr viele Rätsel auf. Trotz allem ist für uns klar, dass er ein Opfer extrem rechter Gewalt ist. Wir wollen an sein Schicksal erinnern, auch wenn er bisher in keiner offiziellen Opferstatistik auftaucht. Neonazistische Gewalt hat viele Gesichter. Ihre Opfer dürfen wir nicht vergessen!

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Im Gedenken an Eugeniu Botnari und Kurt Schneider – Antifaschistisches Gedenken in Lichtenberg

Ein antifaschistischer Kiez braucht eine antifaschistische Gedenkkultur. Dafür demonstrieren wir. Wir wollen den Opfern rechter Gewalt in Lichtenberg gedenken. Eugeniu Botnari und Kurt Schneider sind zwei Menschen, an die wir stellvertretend auch für unbekannte Opfer rechter Gewalt erinnern. Leider sind auch ihre Namen vielen Menschen im Kiez unbekannt. Das müssen wir ändern. Wir setzen uns dafür ein, ihre Schicksale im Stadtteil sichtbar zu machen. Wir fordern Orte der Erinnerung, die jeden Tag die tödlichen Folgen rechten Gedankenguts aufzeigen. Lasst uns zusammen für diese Orte und einen solidarischen Kiez kämpfen.

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Widerstandskämpferinnen in Lichtenberg

Mobibild für den Kiezspaziergang

Der antifaschistische Widerstand in Lichtenberg wäre ohne den Einsatz zahlreicher Frauen unmöglich gewesen. Sie boten dem Faschismus mutig die Stirn. Oft werden sie beim Gedenken in den Hintergrund gedrängt. Wir wollen am 07.08 ab 15 Uhr an sie und ihre Taten erinnern.

Gemeinsam mit Genoss*innen der VVN-BdA Lichtenberg laden wir, die Antifaschistische Vernetzung Lichtenberg (AVL), euch zum Kiezspaziergang durch den Lichtenberger Kaskelkiez ein, der am Platz der Roten Kapelle (Schulze-Boysen-Straße 12) startet.

Disclaimer: Die binäre Geschlechterdarstellung ist Folge der Geschichtsschreibung. Auch queere Antifaschist*innen dürfen nicht in Vergessenheit geraten, uns sind im Kontext unseres Stadtteils nur bislang keine Vertreter*innen bekannt

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Kundgebung für einen Eugeniu-Botnari-Platz

Kundgebung vor dem Kulturhaus Karlshorst. Foto: https://twitter.com/KimWinkler1312

Heute fand vor dem Kulturhaus in Karlshorst eine antifaschistische Kundgebung statt. Anlass war die Sitzung des Kulturausschusses der Bezirksverordneten-
versammlung. Dort sollte über ein würdiges Gedenken an Eugeniu Botnari debattiert werden. Botnari wurde vor über vier Jahren bei einem rechten Übergriff im S-Bahnhof Lichtenberg tödlich verletzt. Die Kundgebung bekräftigte die Forderung, dass es nicht um irgendeine Form des Gedenkens gehen kann. Allein die Benennung des südlichen Bahnhofsvorplatzes nach Botnari ist der Grausamkeit der Tat angemessen. Auf diese Weise kann ein würdiges Zeichen gegen rechte Gewalt im Stadtteil entstehen. Um zu zeigen, dass viele Menschen so denken, wurde während der Versammlung ein Offener Brief mit der Forderung verlesen. Zugleich wurde eine Liste mit Unterschriften von 173 Unterstützer*innen an die Vorsitzende des Kulturausschusses, Camilla Schuler, und den Stadtrat für Kultur, Bezirksbürgermeister Michael Grunst übergeben. Dieser setzte sich selbst spontan auf die Unterstützer*innen-Liste.

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