Redebeitrag nach der Schändung des Gedenksteins für die jüdische Gemeinde Hohenschönhausen (18.05.2021)

Foto: Robert Klages (@Klagesspiegel)

Vor 10 Tagen noch haben wir den 76. Jahrestag der Befreiung vom deutschen Faschismus gefeiert. Überschattet wurde dieser historische Tag in Lichtenberg dieses Jahr von einem Aufmarsch sogenannter “Querdenker*innen”, die wenige Tage zuvor durch unsere Kieze zogen und teils antisemitische Verschwörungserzählungen verbreiteten. Und jetzt, wenige Tage später, müssen wir auf ein geschändetes jüdisches Mahnmal blicken. Das zeigt doch sehr konkret wie gesellschaftsfähig antisemitischer Hass geworden zu sein scheint, aber auch, dass dieser nie weg war und dass antifaschistische Arbeit zu jedem Zeitpunkt notwendig war, ist und bleibt.

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Kundgebung nach Schändung des Gedenksteins der jüdischen Gemeinschaft Hohenschönhausen

Am Morgen des 17. Mai 2021 wurde bekannt, dass der Gedenkstein in Erinnerung an die Synagoge in der Konrad-Wolf-Straße 91 großflächig mit grüner Farbe beschädigt wurde.
In den letzten Tagen kam es bundesweit zu Beschädigungen an Gebäuden jüdischen Lebens und Gedenksteinen als Reaktion auf die aktuellen Auseinandersetzungen im Nahen Osten. Deshalb ist eine antisemitische Tat in diesem Kontext wahrscheinlich.
Seit dem 19. April 2000 erinnert in der Konrad-Wolf-Straße ein Gedenkstein an die Synagoge der „Jüdischen Gemeinschaft Hohenschönhausen“, die dort von 1935 bis 1938 Ausdruck jüdischen Lebens war. Die Hohenschönhausener jüdische Gemeinde hielt ihre Gottesdienste anfangs in Wohnungen ab, bis ab Dezember 1934 der erste Stock eines Hofgebäudes der damaligen Berliner Straße 91 als Bet- und Gemeinschaftsraum genutzt werden konnte. Der Betraum wurde am 22. Dezember 1934 eingeweiht. Nach den Novemberpogromen von 1938 musste die Gemeinde ihre Tätigkeit einstellen.
Wir wollen ein klares Zeichen gegen Antisemitismus setzen. Mit einer Kundgebung wollen wir diese Schändung des Gedenksteins verurteilen.
 
Gegen jeden Antisemitismus!
 
Kundgebung – Dienstag, 18.05. 17.00 Uhr – Gedenkstein in der Konrad-Wolf-Straße 91, 13055 Berlin
 
Bitte beachtet die Hygieneauflagen bezüglich Corona. Solidarisch durch die Krise.
 
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