AVL-Tresen. Lesung und Buchvorstellung: „Die Freiheit, die sie meinen“

Auch in diesem Jahr lädt euch eure Lieblingsvernetzung wieder zum AVL-Tresen in die Remise ein. Für den ersten Tresen in diesem Jahr konnten wir den Münchener Autor und Literaturwissenschaftler Sebastian Schuller gewinnen, der uns sein neues Buch „Die Freiheit, die sie meinen“ vorstellen wird. In dem Buch geht es um die Überschneidungen zwischen antisemitischen Verschwörungsideologien und neoliberalen Vorstellungen in unserer Gesellschaft. Danach wird es wie immer Zeit für Diskussion, kalte Getränke und Vernetzung geben.

Das ganze findet statt am 12. April 2024. Los geht es um 19 Uhr in der Madgalenenstraße 19, der Raum ist für Menschen im Rollstuhl erreichbar.

„Sozialchauvi.. was?“ Lichtenberger Aktionswochen gegen Sozialchauvinismus

Lichtenberger Aktionswochen gegen Sozialchauvinismus. November-Dezember 2023

Die Verwandtschaft schimpft über „Hartz-4-Empfänger*innen“, die Arbeitskollegin rümpft die Nase, wenn obdachlose Personen sie in der Bahn um Geld fragen – solche Situationen sind uns allen (leider) schon einmal begegnet.Diese Abneigung, dieser Hass, der sich auch in körperlicher Gewalt äußert, hat einen Namen: Sozialchauvinismus.

„Sozialchauvinismus meint die Stereotypisierung und Abwertung von Menschen aufgrund einer (vermeintlich) sozial-ökonomisch schwächeren Position. Diese Feindschaft richtet sich gegen Wohnungslose, arme Menschen oder Transferleistungsbezieher*innen. […] Sozialchauvinismus ist nicht nur Teil eines extrem rechten Gedankenguts, das sich aus einer historischen Tradition speist und sich in Gewalt äußert. Die Abwertung und Stigmatisierung aufgrund einer sozial schwächeren Position lässt sich auch in Alltagssituationen wiederfinden.“

Lichtenberger Register 2022, S.11.

Um diesen Zustand etwas entgegenzusetzen, möchten wir, als Teil eines Bündnisses von antifaschistischen und zivilgesellschaftlichen Gruppen, im Rahmen einer Veranstaltungsreihe für das Thema Sozialchauvinismus sensibilisieren, Wissen teilen, uns vernetzen und austauschen.

Die Veranstaltungsreihe ist komplett kostenfrei und beinhaltet unterschiedliche Formate, sodass hoffentlich für alle was dabei ist. Ihr seid alle herzlich eingeladen – wir freuen uns auf euch! Beachtet bitte die aktuelle Coronasituation und nehmt Rücksicht aufeinander. Genauere Informationen zu den Veranstaltungen findet ihr unter: https://aktionswochen.blackblogs.org/.

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8. AVL-Tresen. Vorstellung: „Der Preis ist heiß“

Der Sommer ist vorbei, die Temperaturen fallen genauso wie die ersten Blätter. Kurzum, der Herbst ist da! Nachdem im letzten Jahr ja ein heißer Herbst der Sozialproteste herbeigeschrien und -geschrieben wurde, und es dann doch eher ein laues Lüftchen war, wollen wir unseren Oktober-Tresen nutzen, um mit den Menschen der offenen Versammlung „der Preis ist heiß“ (derpreisistheiss.noblogs.org) ins Gespräch zu kommen.

Dabei geht nicht um ein Revival der früheren Gameshow, sondern um eine offene Versammlung, die offensiv gegen die Inflation und die daraus entstehenden sozialen Verwerfungen, Politik macht.
Neben einer Vorstellung ihrer neuen Kampange „Alles zu teuer“ (vielleicht habt ihr die Plakate davon schon bei euch im Kiez gesehen) wollen wir mit ihnen darüber sprechen, wie wir den diesjährigen Herbst vielleicht etwas „heißer“ gestalten können. Also kommt zahlreich, es wird wie immer spannend.

Wir öffnen die Remise (Madgalenenstraße 19) ab 19 Uhr für euch, um 19.30 wird dann der Vortrag beginnen. Im Anschluss gibt es noch gemütliches Beisammensein bei Getränken, Gesprächen und Snacks

Stilles Gedenken an Kurt Schneider

Zeichnung des Parkeingangs. Davor steht "Stilles Gedenken an Opfer rechter Gewalt. Kurt Schneider. 06.10. 18 Uhr Rudolf-Reusch-Str. 8"

Vor 24 Jahren wurde Kurt Schneider im ehemaligen Urnenhain in Lichtenberg von Neonazis ermordet. Wir werden auch dieses Jahr dort sein, um ihm zu Gedenken und mit euch und den Nachbar*innen ins Gespräch zu kommen. Kommt am 06.10. ab 18 Uhr zur Rudolf-Reusch-Straße 8 und bringt gerne Kerzen und Blumen mit!

Sozialchauvinismus tötet!
Niemand ist vergessen!

7. AVL- Tresen: Film: „Brucia Ancora Dentro“

Bild im Comicstil. Zwei alternativ gekleidete befinden sich auf einer nächtlichen Demo in einer italienischen Stadt. Davor steht "Filmvorführung: Brucia Ancora Dentro. Dokumentarfilm über Davide "Dax" Cesare. 25. September 19:00 Uhr. Antifa-Tresen: jeden 4. Montag des Monats. Magdalenenstraße 19"

Der Lichtenberger Antifatresen steht vor der Tür. Wir wollen diesmal mit euch „Brucia Ancora Dentro“ (deutsch: Es brennt immer noch in mir) eine Dokumentation von italienischen Genoss:innen über den vor 20 Jahren in Mailand ermordeten Antifaschisten Dax schauen.

Wir öffnen am 25.09. um 19 Uhr die Remise (Magdalenenstraße 19) für euch, 19:30 startet der Film. Im Anschluss daran (ab etwa 20:45) gibt es noch gemütliches Beisammensein bei Getränken, Gesprächen und Snacks.

Wir freuen uns auf euch!

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Stilles Gedenken an Eugeniu Botnari & alle Todesopfer rechter Gewalt

Am 20.09.2023 jährt sich Eugeniu Botnaris Tod bereits zum 7. mal.

Im Jahr 2016 wurde Botnari im EDEKA-Markt des Bahnhofs Lichtenberg vom damaligen Filialleiter so stark verletzt, dass er wenige Tage später starb.
An der rechten Motivation des Täters bestehen keine Zweifel. Rassismus und Sozialchauvinismus, also der Hass auf ökonomisch benachteiligte Menschen, machten den Täter zum Mörder. Dennoch ist Botnari bis heute nicht offiziell als Opfer rechter Gewalt anerkannt. Den Hinterbliebenen bleiben so Hilfeleistungen verwehrt, wie sie Eugeniu Botnari schon zu Lebzeiten verwehrt wurden.

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AVL-Sektempfang 2023

+++ AVL-Sektempfang 2023 am 16.09. ab 16 Uhr im Hof der Madga19 +++

Eure Lieblingsvernetzung aus Lichtenberg lädt wieder zum alljährlichen Sektempfang in den Innenhof der Madgalenenstraße 19. Auch dieses Jahr gibt es wieder ein buntes Programm bestehend aus Sekt trinken(!), eigene T-shirts siebdrucken und Sandwiches verputzen. Außerdem wird es in diesem Jahr alkoholfreie Cocktails und Waffeln von unseren Genoss*innen aus Hellersdorf geben. Musikalisch begleitet wird das ganze von mehreren Live-Acts sowie elektronischer Musik von diversen DJanes. Das Ganze startet um 16 Uhr und wird bis spät in die Nacht gehen.
Also packt eure Genoss*innen und Freund*innen ein und kommt nach Lichtenberg!
Die Einnahmen fließen in lokale antifaschistische Strukturen sowie die Antirepressionsarbeit.

Wir freuen uns auf einen wundervollen Abend mit euch!

Live-Acts:
Kara.Bina (Singer/Songwriter)
Warner Riot (Rap)
NKC (Rap)
(Nausika, Tannu, Empecy und Skinny Dazed)


DJ*anes:
Mike Raver & Dita Bullen (Oldschoolhouse, Newschooltrance)
Kristof Trance (Trance)
Mollenmann (Acid Techno)

Kundgebung am 23.6. am Prerower Platz als Reaktion auf die rechtsmotivierten Brandanschläge in Neu-Hohenschönhausen

Der Platz vor dem Einkaufszentrum "Lindencenter" an einem regnerischem Tag. Hier steht ein Pavillion, eine Fotowand gegen Rassismus und einige Menschen mit bunten Regenschirmen.

Auch bei strömendem Regen versammelten sich antifaschistische und lokale Initiativen sowie etliche Anwohner*innen aus Hohenschönhausen bei der Kundgebung. Sie waren gekommen, um gegen eine Neonazi-Clique zu protestieren, die seit anderthalb Jahren aus rassistischen Gründen Brandanschläge auf Wohnhäuser im Kiez verübt. Die Kundgebung wurde unter anderem von einer größeren Gruppe Zivilbeamter des Berliner LKA kritisch beäugt. Selbst in Zeiten rassistischer Anschläge, scheint für die Polizeibehörden der Feind links zu stehen. „Bei mir hat’s schon mehrfach gebrannt“ berichtet ein Anwohner, persönliche Gegenstände im Keller sind auch zu Schaden gekommen. Weitere Anwohner*innen stellen sich dazu und nicken. Die meisten wohnen in der Nähe des Prerower Platzes, auch ein paar Menschen aus Alt-Hohenschönhausen sind gekommen. Sie sind verärgert über den ganzen Schaden, der in ihren Häusern angerichtet wurde und wünschen sich Reaktionen der Hausverwaltungen und Politik. Letztendlich würden die verursachten Kosten durch die Brände auf die Mieter*innen umgelegt. Das verärgert viele.

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Lichtenberger Antifa-Tresen im Juni

Sharepic zur Veranstaltung. Im Hintergrund ist eine Collage aus 3 verschiedenen Zeichnungen, die Tatorte rechter Gewalt in Berlin darstellen. im Vordergrund steht: "Vortrag: Gedenkarbeit für Opfer rechter Gewalt (Berlin & Brandenburg). 26. Juni 19:00 Uhr. Antifa-Tresen: Jeden 4. Montag des Monats. Magdalenenstr. 19 (barrierefrei). lbergvernetzung.blackblogs.org". Dazu das Logo der Antifaschistischen Vernetzung Lichtenberg.

26.06.2023 – 19 Uhr – Remise (Magdalenenstr. 19)

Bald ist wieder der 4. Montag im Monat und der AVL-Tresen findet statt. Dieses Mal möchten wir uns zum Thema Gedenkarbeit austauschen. Es werden die Ergebnisse einer Masterarbeit vorgestellt, in der Gedenkinitiativen für Todesopfer sozialdarwinistischer Gewalt interviewt wurden. Auch die Gedenkarbeit für Eugeniu Botnari und Kurt Schneider hier im Bezirk wurde beleuchtet. Lasst uns über die Erfahrungen der unterschiedlichen Initiativen ins Gespräch kommen!

»Nicht einfach auf die Arbeit der Polizei verlassen«

Ein Interview von Lothar Bassermann. Ursprünglich erschienen auf jungewelt.de

Anmerkung: Aufgrund von Zeichenbegrenzung sind nicht alle Punkte so detailiert aufgeführt wie es notwendig wäre. Zudem wurde der Beitrag von uns nachträglich entgendert.

Im Berliner Ortsteil Neu-Hohenschönhausen hat es im Rahmen einer offensichtlichen Serie seit Jahresbeginn 2022 rund 20 Mal gebrannt. Die Ermittlungen der Polizei führten auch zu Leon Suslik, einem 20jährigen Neonazi. Was ist Ihrer Gruppe, die auch das seit 9. Mai laufende Verfahren vor dem Landgericht verfolgt, dazu bekannt?

Bisher wissen wir, dass es in den letzten 18 Monaten regelmäßig Brandanschläge auf Wohngebäude und Jugendklubs gab. Meist sind es Keller oder – gerade bei Jugendklubs – Mülltonnen, die abgefackelt werden. Die Polizei hatte eine schwere Brandstiftung am 9. Oktober 2022 vermerkt, die sie, wie es heißt, dem »Phänomenbereich rechts« zuordnet.

Was ist damals passiert?

Das Ziel waren Geflüchtete in einem Wohnhaus in der Zingster Straße. Vier Tatverdächtige, darunter auch Leon Suslik, wurden ermittelt. Suslik, dem die Beteiligung an verschiedenen Bränden vorgeworfen wird, soll außerdem rassistische Drohbriefe an den Tatorten bzw. in deren Umfeldern hinterlassen haben. Am 30. Dezember 2022 kam es zu Hausdurchsuchungen in Berlin und NRW. Seitdem sitzt Suslik auch in Untersuchungshaft. Wie sich am Dienstag vor Gericht herausgestellt hat, war der Grund für die Razzien die Gefahr eines Anschlags auf eine Geflüchtetenunterkunft, von der die Polizei aus der Telekommunikationsüberwachung der Beschuldigten erfahren haben will.

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